Hungertuch in Frammersbach

Brot und Rosen –

Unser tägliches Brot gib uns. Heute.

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Ein leuchtendes Rot strahlt uns entgegen. Die Farbe, die in allen Kulturen und zu allen Zeiten das Leben symbolisiert. Wir sehen Menschen und Hände, die handeln und nicht resignieren. Das Brot wird geteilt, Frauen gehen auf die Straße und schlagen auf leere Töpfe, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Viele Hände sind aktiv: aus vollen Töpfen wird geschöpft, Körbe werden gefüllt.

Die Komposition erinnert an einen Computerbildschirm. Wir sehen kleine Bilder am Rand, Icons, die viele Aspekte zum Thema Hunger darstellen. Große Fenster bieten konkreten Einblick in das Thema Hunger und dessen Bekämpfung. Brot und Rosen setzen die zentrale Vater-unser-Bitte »Unser tägliches Brot gib uns heute« (vgl. Mt 6, 9ff.) ins Bild. Dass wir von der Erfüllung dieses Rechts noch weit entfernt sind, ist in den leeren Tellern und Töpfen auf dem Hungertuch symbolisiert. Die Rosen als Zeichen für Liebe, Solidarität und Gerechtigkeit spiegeln sich wider in den Gemeinschaftsprojekten, die auf dem Hungertuch dargestellt sind. Das Kind auf der Straße will auf die dramatische Situation in der Welt aufmerksam machen, denn Kinder sind von Hunger besonders betroffen, obwohl es weltweit genug Nahrung für alle gäbe. Die »Töpfe schlagenden Frauen« stehen für Protestbewegungen, die Menschenrechte und besonders das Recht auf Nahrung. So fordert beispielsweise die Landlosen- Bewegung der Kirche in Brasilien, die von MISEREOR seit vielen Jahren unterstützt wird und in der 4,5 Millionen Bauern- u. Landarbeiterfamilien verbunden sind, von der Regierung eine Landreform und eigenes Land für die Landlosen, Zugang zu günstigen Krediten oder Alphabetisierungs-kampagnen: Dies alles sind Voraussetzungen dafür, um sich selbst ernähren zu können. Die Taube vor dem grünen Kreuz verbindet die drei bisher genannten Bilder und verweist auf die Kraft des Heiligen Geistes, die Menschen zum Brot-Teilen beflügeln kann. Arbeitende Hände, vor einem grünen Hintergrund dargestellt, bringen die Hoffnung zum Ausdruck, dass alle Menschen – egal welcher Hautfarbe – eines Tages unter Bedingungen leben, die es ihnen ermöglichen, ihre Körbe zu füllen und sich selbst zu ernähren. Volksküche. Volle Töpfe – leere Teller: Ein Blick von oben auf volle Töpfe und leere Teller machen einerseits auf die ungerechte Verteilung von Nahrung aufmerksam. Andererseits zeigt das Bild zugleich die Basisinitiative von Armen, die solidarisch handeln, um leere Teller zu füllen: In den Volksküchen Lateinamerikas sind es die Armen selbst, die gemeinsam das »tägliche Brot« zum Selbstkostenpreis zubereiten. Im Hintergrund sind die Längen- und Breitengrade der Welt angedeutet: Der Hunger und seine Bekämpfung sind nicht nur eine Herausforderung für den Süden. MISEREOR wurde 1958 gegründet als »Werk gegen Hunger und Krankheit« in der Welt.

Mitmenschen‏‎ etwas Gutes tun …

Die Werke der Barmherzigkeit

(Gl 29, 3)

Das Evangelium (Jesus) gibt auf die Frage, wie Menschen Christus begegnen können, die Antwort: “ Was ihr für einen meiner geringsten Schwestern oder Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40).

Und auch ein Gebot der Kirche ist es: Steh der Kirche in ihren Erfordernissen bei!

Wir sollen durch Mittun und materielle Unterstützung den Auftrag des Volkes Gottes mittragen, oder Gutes tun.