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Das Labyrinth – seit Aschermittwoch hat uns dieses Symbol durch alle Gottesdienste der Fastenzeit, einschließlich des Bußgottesdienstes, begleitet. Auch in der Heiligen Woche von Palmsonntag bis zu den drei großen Gottesdiensten des Triduum Paschale, die Pfr. Albert in diesem Jahr in Partenstein feierte, spielte dieses Labyrinth eine wichtige Rolle.

Den Weg Jesu können wir in diesem Labyrinth genauso entdecken wie auch unseren eigenen Lebensweg. Um zur Mitte zu gelangen, gibt es viele Barrieren zu akzeptieren und Umwege in Kauf zu nehmen. Doch dem, der in der Mitte angekommen ist, bietet sich die Chance verwandelt wieder nach draußen zu kommen. Das ist sozusagen eine Auferstehung mitten im Leben. Die Thematik der Gottesdienste wurde durch viele Texte und Gebete und durch  die auf dem Labyrinth platzierten Symbole unterstrichen. So gab es bei jedem Gottesdienst immer wieder Neues zu entdecken.
Die Fotos erzählen dem aufmerksamen Betrachter davon.

 

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Singt dem König Freudenpsalmen, Völker ebnet seine Bahn

Salem, streu ihm deine Palmen, sieh dein König naht heran.


Mit dem Palmsonntag beginnt die Heilige Woche.
Jesus zieht in Jerusalem ein. Noch wird er umjubelt , aber er weiß schon, dass sein Weg ein schwieriger Weg werden wird. Er wird diesen Weg mit aller Konsequenz gehen. Es wird die letzte Strecke sein im Lebenslabyrinth Jesu, der Weg zur Mitte. Nach der Palmweihe und dem feierlichen Einzug hörten wir die Leidensgeschichte.

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Beim letzten Abendmahle, die Nacht vor seinem Tod
nahm Jesus in dem Saale, Gott dankend Wein und Brot.
Nehmt, sprach er, trinket, esset, das ist mein Fleisch, mein Blut,
damit ihr nie vergesset, was meine Liebe tut.

Neue Wege wagten wir am Gründonnerstag.
Jesus feierte mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl in einem Haus im Obergeschoss.
Auch wir versammelten uns im großen Saal des Jugendheimes in Partenstein. Die Tische waren in einem großen Rechteck gestellt, so dass alle an einer großen Tafel sitzen konnten.  In der Abendmahlfeier erinnerten wir uns an die Gegebenheiten von damals. Der siebenarmige Leuchter wurde entzündet und wir tranken Traubensaft aus unseren Bechern und aßen Matzenbrot.  Jesus machte sich klein und wusch seinen Jüngern die Füße, die vom Staub schmutzig waren. Heute ist es eher angebracht, auf die Hände zu schauen, die wir uns leider viel zu oft schmutzig machen. Deshalb wusch Pfr. Albert allen Anwesenden die Hände.  Die Kommunion empfingen wir in Brot und Wein. Dazu durfte jeder aus dem großen Korb eine Scheibe konsekriertes Brot nehmen und aus dem einen Becher trinken.  Nach dem Gottesdienst konnte, wer wollte, noch mit in die Kirche ziehen zur gestalteten Ölbergwache.

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Bleibet hier und wachet mit mir, wachet und betet….

In der Ölbergstunde begleiteten wir Jesus  und erlebten in sechs Stationen mit, wie er sich damals gefühlt haben muss.

Sie standen unter den Themen „Angst und Trauer – Einsamkeit“ , „Eingeschlafen – verlassen“,  Ausliefern – Verrat“, Ohnmacht – Gewalt“, „Lügen – und Hass“ "Wahrheit – Tod“
Die entsprechenden Symbole wurden auf dem Weg vor dem Altar angeordnet.

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Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung

Am Karfreitag gedachten wir in der Liturgischen Feier um 15:00 Uhr des Todes Jesu. 
Jesus am Kreuz – in der Mitte des Lebenslabyrinths angekommen.  Auch hier hörten wir die Passionsgeschichte  und nahmen uns anschließend viel Zeit, um unser eigenes Leben zum Kreuz Jesu zu bringen.  Symbolisch dafür legten wir unsere mitgebrachte Blume am Kreuz ab.
In den Großen Fürbitten brachten wir in der Hoffnung, dass sich etwas verwandelt, alle Anliegen vor Gott. Aus Steinen war ein Grab auf dem Labyrinth aufgebaut worden.
In dieses Grab legte Pfr. Albert die Puppe, die Jesus darstellen sollte.

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Das neue Morgenrot erglüht, der Jubel durch die Lüfte zieht
und Freude füllt das Erdenrund, die Hölle knirscht im tiefsten Grund.

Halleluja, halleluja!

Osternacht, eine ganz besondere Nacht.
Das Grab ist leer – Jesus ist auferstanden. Wir feierten den Sieg des Lebens über den Tod.
Zu früher Stunde um 5:00 Uhr versammelten wir uns am Osterfeuer vor der Kirche.  Die Osterkerze wurde hier feierlich entzündet und in die noch dunkle Kirche getragen. Das Osterlicht wurde dabei untereinander weitergegeben.  Nach dem feierlichen Exultet hörten wir die markanten Schriftstellen. Anschließend wurde das Osterwasser  geweiht. Alle gingen  danach durch den symbolisch aufgebauten Jordan und liesen sich zur Erinnerung an die eigene Taufe ein Kreuz auf die Stirn zeichnen.  Wie Jesus sind wir in der Mitte angekommen, um verwandelt und gesegnet zu werden..  In diesem feierlichen Osternachtsgottesdienst durften wir die Kommunion in beiderlei Gestalten empfangen,um  im Mahl gestärkt mit Jesus als unsere Mitte in ein Leben als Verwandelte zu gehen.
Nach der Eucharistiefeier wurden die mitgebrachten Osterspeisen gesegnet.
Anschließend setzen wir die Gemeinschaft, die im Gottesdienst untereinander und in unseren Pfarreien fühlbar wurde, noch beim gemütlichen Osterfrühstück im Jugendheim fort.

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Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete?

Die Thematik des Gottesdienstes befasst sich mit den Jüngern, die auf dem Weg nach Emmaus sind, als ihnen ein Unbekannter begegnet und bei ihnen bleibt. Erst am Brotbrechen erkennen sie, dass es Jesus war, der bei ihnen gewesen ist.

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Unser Weg fängt da an, wo die meisten Wege aufhören – mit dem Tod.
Dieser Hintergrund macht eine besondere Tradition in Partenstein deutlich – das Gedenken an die Verstorbenen seit dem Osterfest im letzten Jahr. Deshalb begann der Gottesdienst am Ostermontag am Abend auf dem Friedhof.

Für jede/n dieser Verstorbenen  wurde am Kreuz auf dem Friedhof eine kleine Osterkerze zuerst gesegnet und dann als Hoffnungszeichen auf die Auferstehung der Toten entzündet.
Anschließend wurde die Messe in der Kirche fortgesetzt. Die Kerzen der Verstorbenen, die  vor dem Altar aufgestellt wurden und weiterbrannten, durften die Angehörigen am Ende des Gottesdienstes mit nach Hause nehmen.

Es waren viele schöne Gottesdienste in diesen Tagen. In der Feier des Triduum paschale kamen unsere und Jesu Mitte zur Deckung. Wir empfingen seine Kraft und Gottes Liebe wurde uns als Quelle unseres Lebens neu erschlossen.  Wer sich voll auf die Thematik einlassen konnte und auch etwas Zeit mitzubringen bereit war, der wurde reichlich belohnt. Ein dickes Danke an Pfr. Albert für die viele Zeit, die er in die umfangreiche Vorbereitung investiert hat. Es ist schön, dass sich so viele in diesen Tagen vor oder hinter den Kulissen engagiert haben und so mit ihrer Hilfe zum Gelingen beitrugen.

A. Sprenger

 
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